{"created":"2021-03-01T06:16:44.931287+00:00","id":214,"links":{},"metadata":{"_buckets":{"deposit":"6dd036f9-c306-4612-852f-c5b3a8ca9a05"},"_deposit":{"id":"214","owners":[],"pid":{"revision_id":0,"type":"depid","value":"214"},"status":"published"},"_oai":{"id":"oai:repository.dl.itc.u-tokyo.ac.jp:00000214"},"item_2_biblio_info_7":{"attribute_name":"\u66f8\u8a8c\u60c5\u5831","attribute_value_mlt":[{"bibliographicIssueDates":{"bibliographicIssueDate":"2009-03-24","bibliographicIssueDateType":"Issued"},"bibliographicPageEnd":"25","bibliographicPageStart":"1","bibliographicVolumeNumber":"70","bibliographic_titles":[{"bibliographic_title":"\u8a69\u30fb\u8a00\u8a9e"}]}]},"item_2_description_13":{"attribute_name":"\u30d5\u30a9\u30fc\u30de\u30c3\u30c8","attribute_value_mlt":[{"subitem_description":"application/pdf","subitem_description_type":"Other"}]},"item_2_description_5":{"attribute_name":"\u6284\u9332","attribute_value_mlt":[{"subitem_description":"Die Personen eines Dramas leben in einem schon geschriebenen Text. Ihre Schicksale sind also schon entschieden. Sie kennen kein existentielles Leben, in dem man seine Vergangenheit hinnehmend seine Zukunft entwerfen k\u00f6nnte. Trotzdem sind wir versucht, zwischen unserem existentiellen und dem dramatischen Leben eine Analogie zu finden und damit vom Text aus unser Selbstverst\u00e4ndnis zu gewinnen. Aber diese falsche Widerspiegelung k\u00f6nnte dazu f\u00fchren, dass wir Leser unser eigenes Leben zu unrecht verk\u00fcrzen und es der dialektischen Logik auf einen ewigen Sinn hin unterwerfen. Mit anderen Worten, eine Trag\u00f6die als Trag\u00f6die, n\u00e4mlich als Darstellung der ewigen Bedeutung des Lebens, zu lesen, ist selbst schon ein Manifest der Einstellung, dass das Tragische Realit\u00e4t habe und die Wahrheit treffe.//Dagegen ist es eine Aufgabe der Trag\u00f6dienkritik, den Augenblick zu erfassen, wo dem \u00e4sthetischen Betrachter (=Leser/Zuschauer ) der Trag\u00f6die seine spielerische Distanz dem Gegenstand gegen\u00fcber geraubt wird, und wo er von der Position des Lesers/Zuschauers in die des gehorsamsten Schauspielers kippt und sein Leben vom Text bestimmt wird. Dieser kritische Versuch gelingt nur dann, wenn wir uns den Trag\u00f6dientext au\u00dferhalb jener Perspektive anschauen, aus der man eine Trag\u00f6die als solche lesen sollte; und zwar wenn wir unsere Aufmerksamkeit eben auf kleine Risse im Gef\u00fcge der Trag\u00f6die richten.//Die Eigent\u00fcmlichkeit von Friedrich Schlegels \u00bbAlarcos\u00ab (1802) besteht erstens darin, zu beschreiben, wie der Text den Helden, der anfangs sein heroisches eigenes Leben bewusst spielt und gleichzeitig auch sich selber zuschaut, schlie\u00dflich treu seine Rolle spielen l\u00e4sst: Alarcos projektiert sein Leben und seinen inneren Streit auf seine Frau Clara als einen Spiegel und genie\u00dft stolz reflektierend die Schwingung seines heldenhaften Lebens zwischen Ehre und Liebe, um eben in dieser Zerrissenheit paradoxerweise seine Identit\u00e4t festzustellen. Aber dann, als Clara sich selber t\u00f6dlich verwundet hat, bekommt Alarcos sozusagen den Text in die Hand, dem getreu folgend er nun sein Leben spielen muss. Er hat n\u00e4mlich keine andere Wahl, als sich selbst zu t\u00f6ten, um Claras Tod zu b\u00fc\u00dfen. Man kann sagen: Alarcos, dem sein Spiegelbild Clara ironischerweise vorausgeht, symbolisiert den Leser/Zuschauer, der in den Trag\u00f6dientext hingerissen wird. Wer eine Trag\u00f6die liest/anschaut, kann durch die Lekt\u00fcrepraxis unwissentlich in einen bestimmten Lebenszusammenhang verwickelt werden.//Zweitens ist es bei \u00bbAlarcos\u00ab bemerkenswert, dass ihm die starke Abgeschlossenheit und Dichte seiner Handlung auffallende K\u00fcnstlichkeit verleiht. Z.B. springt Alarcos'individuelles Leiden abrupt zu einem \u201eewig Weh'\u201c, und seine private Lebensgeschichte und das menschlich allgemeine Schicksal werden eilig miteinander verbunden. Und die richtigen Stimmen, die an der Berechtigung der Taten des Heldens zweifeln, werden vom Lob der treuen Untertanen \u00fcbert\u00f6nt. Z.B. Cornelia (Claras Mutter) klagt bei Alarcos \u00fcber den Tod ihrer Tochter und damit setzt sie dem ewigen Sinn eines heroischen Lebens die geschichtliche Einmaligkeit ihrer Mutterliebe\uff0ddenn sie ist Mutter von niemand anderem als Clara\uff0dkritisch entgegen. Aber auch sie beginnt gleich darauf ihr eigenes Leid als ein \u201eewig\u201ces zu nennen und gibt ihre Einmaligkeit leicht auf. Nach Alarcos'Selbstmord geht die Feier, in der er zum \u201eHelden\u201c ernannt wird, ohne Stockung weiter. Alle Worte und Handlungen flie\u00dfen schlie\u00dflich geradeaus in die Grabschrift des Heldens zusammen, die den Sinn seines Lebens und Todes auf ewig festschreibt. Doch der auf den t\u00e9los hin zu eilig aufgebauten Wortenkomplex verr\u00e4t denjenigen Willen der Trag\u00f6die, etwas wesentliches zu erfinden, der gleichzeitig auch der Wille der Leser ist. Die Leser der Trag\u00f6die suchen durch monologische Trag\u00f6dienlekt\u00fcre das Wahngebilde des \u201eWesens\u201c, und dieser Begierde entspricht auch die Struktur der Trag\u00f6die.//Am Ende des Dramas will der treue alte Untertan Dagobert Alarcos'namenlose einzige Tocher ins Kloster bringen, um sie vom Ort der Traurigkeiten zu isolieren. Dort k\u00f6nnte zwar der Tochter Heiligkeit verliehen werden, doch auf Kosten ihrer m\u00fctterlichen M\u00f6glichkeit, zu geb\u00e4ren und damit die Geschichte fortzusetzen. Es ist die den Trag\u00f6dien typische Struktur, welche die Geschichte als Summe der M\u00f6glichkeiten abschlie\u00dft und den einmal manifestierten ewigen Sinn vor m\u00f6glichen freien Interpretationen und Wiederpr\u00fcfungen bewahrt. Die Kritik dagegen muss die Tochter \u201eeine Namenlose\u201c nennen und ihres abwesenden Kindes gedenken, das sie h\u00e4tte geb\u00e4ren k\u00f6nnen. Wenn die Leser sich an der Suche nach dem einzigen Sinn und Wesen beteiligen, so verringert der tragische Text unser Leben um die ungewordenen, doch m\u00f6glich gewesenen Wirklichkeiten, was eigentlich der Modus des Konjunktivs der Vergangenheit (Irrealis) darstellt, um sich an den Sieg eines Wertes zu halten.","subitem_description_type":"Abstract"}]},"item_2_full_name_3":{"attribute_name":"\u8457\u8005\u5225\u540d","attribute_value_mlt":[{"nameIdentifiers":[{"nameIdentifier":"106053","nameIdentifierScheme":"WEKO"}],"names":[{"name":"KAJIWARA, Masashi"}]}]},"item_2_publisher_20":{"attribute_name":"\u51fa\u7248\u8005","attribute_value_mlt":[{"subitem_publisher":"\u6771\u4eac\u5927\u5b66\u5927\u5b66\u9662\u30c9\u30a4\u30c4\u8a9e\u30c9\u30a4\u30c4\u6587\u5b66\u7814\u7a76\u4f1a"}]},"item_2_source_id_10":{"attribute_name":"\u66f8\u8a8c\u30ec\u30b3\u30fc\u30c9ID","attribute_value_mlt":[{"subitem_source_identifier":"AN00339492","subitem_source_identifier_type":"NCID"}]},"item_2_source_id_8":{"attribute_name":"ISSN","attribute_value_mlt":[{"subitem_source_identifier":"09120041","subitem_source_identifier_type":"ISSN"}]},"item_2_subject_15":{"attribute_name":"\u65e5\u672c\u5341\u9032\u5206\u985e\u6cd5","attribute_value_mlt":[{"subitem_subject":"900","subitem_subject_scheme":"NDC"}]},"item_2_text_4":{"attribute_name":"\u8457\u8005\u6240\u5c5e","attribute_value_mlt":[{"subitem_text_value":"\u6771\u4eac\u5927\u5b66\u4eba\u6587\u793e\u4f1a\u7cfb\u7814\u7a76\u79d1\u30c9\u30a4\u30c4\u8a9e\u30c9\u30a4\u30c4\u6587\u5b66\u7814\u7a76\u5ba4"}]},"item_creator":{"attribute_name":"\u8457\u8005","attribute_type":"creator","attribute_value_mlt":[{"creatorNames":[{"creatorName":"\u68b6\u539f, \u5c06\u5fd7"}],"nameIdentifiers":[{"nameIdentifier":"106052","nameIdentifierScheme":"WEKO"}]}]},"item_files":{"attribute_name":"\u30d5\u30a1\u30a4\u30eb\u60c5\u5831","attribute_type":"file","attribute_value_mlt":[{"accessrole":"open_date","date":[{"dateType":"Available","dateValue":"2017-06-26"}],"displaytype":"detail","filename":"Si_gengo_70_1.pdf","filesize":[{"value":"707.3 kB"}],"format":"application/pdf","licensetype":"license_note","mimetype":"application/pdf","url":{"label":"Si_gengo_70_1.pdf","url":"https://repository.dl.itc.u-tokyo.ac.jp/record/214/files/Si_gengo_70_1.pdf"},"version_id":"e4952911-7411-4f47-aae3-2cd264b885e4"}]},"item_keyword":{"attribute_name":"\u30ad\u30fc\u30ef\u30fc\u30c9","attribute_value_mlt":[{"subitem_subject":"\u60b2\u5287","subitem_subject_scheme":"Other"},{"subitem_subject":"Trag\u00f6die","subitem_subject_scheme":"Other"},{"subitem_subject":"Trauerspiel","subitem_subject_scheme":"Other"},{"subitem_subject":"\u30d5\u30ea\u30fc\u30c9\u30ea\u30d2\u30fb\u30b7\u30e5\u30ec\u30fc\u30b2\u30eb","subitem_subject_scheme":"Other"},{"subitem_subject":"Friedrich Schlegel","subitem_subject_scheme":"Other"},{"subitem_subject":"\u300e\u30a2\u30e9\u30eb\u30b3\u30b9\u300f","subitem_subject_scheme":"Other"},{"subitem_subject":"Alarcos","subitem_subject_scheme":"Other"}]},"item_language":{"attribute_name":"\u8a00\u8a9e","attribute_value_mlt":[{"subitem_language":"deu"}]},"item_resource_type":{"attribute_name":"\u8cc7\u6e90\u30bf\u30a4\u30d7","attribute_value_mlt":[{"resourcetype":"journal article","resourceuri":"http://purl.org/coar/resource_type/c_6501"}]},"item_title":"\u00bbAlarcos\u00ab/Alarcos im Text und in seinem Lesen","item_titles":{"attribute_name":"\u30bf\u30a4\u30c8\u30eb","attribute_value_mlt":[{"subitem_title":"\u00bbAlarcos\u00ab/Alarcos im Text und in seinem Lesen"}]},"item_type_id":"2","owner":"1","path":["9/10/90","23/88/89"],"pubdate":{"attribute_name":"\u516c\u958b\u65e5","attribute_value":"2009-04-03"},"publish_date":"2009-04-03","publish_status":"0","recid":"214","relation_version_is_last":true,"title":["\u00bbAlarcos\u00ab/Alarcos im Text und in seinem Lesen"],"weko_creator_id":"1","weko_shared_id":null},"updated":"2021-03-02T00:44:07.788739+00:00"}