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Ihre Schicksale sind also schon entschieden. Sie kennen kein existentielles Leben, in dem man seine Vergangenheit hinnehmend seine Zukunft entwerfen könnte. Trotzdem sind wir versucht, zwischen unserem existentiellen und dem dramatischen Leben eine Analogie zu finden und damit vom Text aus unser Selbstverständnis zu gewinnen. Aber diese falsche Widerspiegelung könnte dazu führen, dass wir Leser unser eigenes Leben zu unrecht verkürzen und es der dialektischen Logik auf einen ewigen Sinn hin unterwerfen. Mit anderen Worten, eine Tragödie als Tragödie, nämlich als Darstellung der ewigen Bedeutung des Lebens, zu lesen, ist selbst schon ein Manifest der Einstellung, dass das Tragische Realität habe und die Wahrheit treffe.//Dagegen ist es eine Aufgabe der Tragödienkritik, den Augenblick zu erfassen, wo dem ästhetischen Betrachter (=Leser/Zuschauer ) der Tragödie seine spielerische Distanz dem Gegenstand gegenüber geraubt wird, und wo er von der Position des Lesers/Zuschauers in die des gehorsamsten Schauspielers kippt und sein Leben vom Text bestimmt wird. Dieser kritische Versuch gelingt nur dann, wenn wir uns den Tragödientext außerhalb jener Perspektive anschauen, aus der man eine Tragödie als solche lesen sollte; und zwar wenn wir unsere Aufmerksamkeit eben auf kleine Risse im Gefüge der Tragödie richten.//Die Eigentümlichkeit von Friedrich Schlegels »Alarcos« (1802) besteht erstens darin, zu beschreiben, wie der Text den Helden, der anfangs sein heroisches eigenes Leben bewusst spielt und gleichzeitig auch sich selber zuschaut, schließlich treu seine Rolle spielen lässt: Alarcos projektiert sein Leben und seinen inneren Streit auf seine Frau Clara als einen Spiegel und genießt stolz reflektierend die Schwingung seines heldenhaften Lebens zwischen Ehre und Liebe, um eben in dieser Zerrissenheit paradoxerweise seine Identität festzustellen. Aber dann, als Clara sich selber tödlich verwundet hat, bekommt Alarcos sozusagen den Text in die Hand, dem getreu folgend er nun sein Leben spielen muss. Er hat nämlich keine andere Wahl, als sich selbst zu töten, um Claras Tod zu büßen. Man kann sagen: Alarcos, dem sein Spiegelbild Clara ironischerweise vorausgeht, symbolisiert den Leser/Zuschauer, der in den Tragödientext hingerissen wird. Wer eine Tragödie liest/anschaut, kann durch die Lektürepraxis unwissentlich in einen bestimmten Lebenszusammenhang verwickelt werden.//Zweitens ist es bei »Alarcos« bemerkenswert, dass ihm die starke Abgeschlossenheit und Dichte seiner Handlung auffallende Künstlichkeit verleiht. Z.B. springt Alarcos'individuelles Leiden abrupt zu einem „ewig Weh'“, und seine private Lebensgeschichte und das menschlich allgemeine Schicksal werden eilig miteinander verbunden. Und die richtigen Stimmen, die an der Berechtigung der Taten des Heldens zweifeln, werden vom Lob der treuen Untertanen übertönt. Z.B. Cornelia (Claras Mutter) klagt bei Alarcos über den Tod ihrer Tochter und damit setzt sie dem ewigen Sinn eines heroischen Lebens die geschichtliche Einmaligkeit ihrer Mutterliebe-denn sie ist Mutter von niemand anderem als Clara-kritisch entgegen. Aber auch sie beginnt gleich darauf ihr eigenes Leid als ein „ewig“es zu nennen und gibt ihre Einmaligkeit leicht auf. Nach Alarcos'Selbstmord geht die Feier, in der er zum „Helden“ ernannt wird, ohne Stockung weiter. Alle Worte und Handlungen fließen schließlich geradeaus in die Grabschrift des Heldens zusammen, die den Sinn seines Lebens und Todes auf ewig festschreibt. Doch der auf den télos hin zu eilig aufgebauten Wortenkomplex verrät denjenigen Willen der Tragödie, etwas wesentliches zu erfinden, der gleichzeitig auch der Wille der Leser ist. Die Leser der Tragödie suchen durch monologische Tragödienlektüre das Wahngebilde des „Wesens“, und dieser Begierde entspricht auch die Struktur der Tragödie.//Am Ende des Dramas will der treue alte Untertan Dagobert Alarcos'namenlose einzige Tocher ins Kloster bringen, um sie vom Ort der Traurigkeiten zu isolieren. Dort könnte zwar der Tochter Heiligkeit verliehen werden, doch auf Kosten ihrer mütterlichen Möglichkeit, zu gebären und damit die Geschichte fortzusetzen. Es ist die den Tragödien typische Struktur, welche die Geschichte als Summe der Möglichkeiten abschließt und den einmal manifestierten ewigen Sinn vor möglichen freien Interpretationen und Wiederprüfungen bewahrt. Die Kritik dagegen muss die Tochter „eine Namenlose“ nennen und ihres abwesenden Kindes gedenken, das sie hätte gebären können. Wenn die Leser sich an der Suche nach dem einzigen Sinn und Wesen beteiligen, so verringert der tragische Text unser Leben um die ungewordenen, doch möglich gewesenen Wirklichkeiten, was eigentlich der Modus des Konjunktivs der Vergangenheit (Irrealis) darstellt, um sich an den Sieg eines Wertes zu halten.","subitem_description_type":"Abstract"}]},"item_2_full_name_3":{"attribute_name":"著者別名","attribute_value_mlt":[{"nameIdentifiers":[{"nameIdentifier":"106053","nameIdentifierScheme":"WEKO"}],"names":[{"name":"KAJIWARA, Masashi"}]}]},"item_2_publisher_20":{"attribute_name":"出版者","attribute_value_mlt":[{"subitem_publisher":"東京大学大学院ドイツ語ドイツ文学研究会"}]},"item_2_source_id_10":{"attribute_name":"書誌レコードID","attribute_value_mlt":[{"subitem_source_identifier":"AN00339492","subitem_source_identifier_type":"NCID"}]},"item_2_source_id_8":{"attribute_name":"ISSN","attribute_value_mlt":[{"subitem_source_identifier":"09120041","subitem_source_identifier_type":"ISSN"}]},"item_2_subject_15":{"attribute_name":"日本十進分類法","attribute_value_mlt":[{"subitem_subject":"900","subitem_subject_scheme":"NDC"}]},"item_2_text_4":{"attribute_name":"著者所属","attribute_value_mlt":[{"subitem_text_value":"東京大学人文社会系研究科ドイツ語ドイツ文学研究室"}]},"item_creator":{"attribute_name":"著者","attribute_type":"creator","attribute_value_mlt":[{"creatorNames":[{"creatorName":"梶原, 将志"}],"nameIdentifiers":[{"nameIdentifier":"106052","nameIdentifierScheme":"WEKO"}]}]},"item_files":{"attribute_name":"ファイル情報","attribute_type":"file","attribute_value_mlt":[{"accessrole":"open_date","date":[{"dateType":"Available","dateValue":"2017-06-26"}],"displaytype":"detail","filename":"Si_gengo_70_1.pdf","filesize":[{"value":"707.3 kB"}],"format":"application/pdf","licensetype":"license_note","mimetype":"application/pdf","url":{"label":"Si_gengo_70_1.pdf","url":"https://repository.dl.itc.u-tokyo.ac.jp/record/214/files/Si_gengo_70_1.pdf"},"version_id":"e4952911-7411-4f47-aae3-2cd264b885e4"}]},"item_keyword":{"attribute_name":"キーワード","attribute_value_mlt":[{"subitem_subject":"悲劇","subitem_subject_scheme":"Other"},{"subitem_subject":"Tragödie","subitem_subject_scheme":"Other"},{"subitem_subject":"Trauerspiel","subitem_subject_scheme":"Other"},{"subitem_subject":"フリードリヒ・シュレーゲル","subitem_subject_scheme":"Other"},{"subitem_subject":"Friedrich Schlegel","subitem_subject_scheme":"Other"},{"subitem_subject":"『アラルコス』","subitem_subject_scheme":"Other"},{"subitem_subject":"Alarcos","subitem_subject_scheme":"Other"}]},"item_language":{"attribute_name":"言語","attribute_value_mlt":[{"subitem_language":"deu"}]},"item_resource_type":{"attribute_name":"資源タイプ","attribute_value_mlt":[{"resourcetype":"journal article","resourceuri":"http://purl.org/coar/resource_type/c_6501"}]},"item_title":"»Alarcos«/Alarcos im Text und in seinem Lesen","item_titles":{"attribute_name":"タイトル","attribute_value_mlt":[{"subitem_title":"»Alarcos«/Alarcos im Text und in seinem Lesen"}]},"item_type_id":"2","owner":"1","path":["90","89"],"pubdate":{"attribute_name":"公開日","attribute_value":"2009-04-03"},"publish_date":"2009-04-03","publish_status":"0","recid":"214","relation_version_is_last":true,"title":["»Alarcos«/Alarcos im Text und in seinem Lesen"],"weko_creator_id":"1","weko_shared_id":null},"updated":"2022-12-19T03:41:11.118610+00:00"}